Vor 10/ 15 Jahren wurde das Dental-Mikroskop nur von wenigen "Pionieren" bei Wurzelkanalbehandlungen eingesetzt. Die Erfolge waren jedoch so überzeugend, dass sich das Mikroskop in den folgenden Jahren in der gesamten Endodontologie durchsetzte.
Der Grund ist einfach: Mit dem Dental-Mikroskop sehen wir Details, die für die Behandlung entscheidend sein können. Denn feine Kanalstrukturen oder hauchdünne Haarrisse in den Wurzeln sind selbst mit einer Lupenbrille (3- bis 4-fache Vergrößerung) schlecht oder gar nicht zu erkennen.
Einblicke mit 25-facher Vergrößerung.
Dank der bis zu 25-fachen Vergrößerung des Dental-Mikroskops ist heute der Zahnerhalt in vielen Fällen überhaupt erst möglich geworden. Zuvor konnten Kanäle häufig nicht identifiziert werden, weil sich die Pulpa bereits weit bis in die Kanäle zurückgezogen hatte. Eine starke Vergrößerung mit integrierter Lichtquelle macht solche Details sichtbar - profundes zahnmedizinisches Fachwissen ermöglicht es dann, einen solchen Zahn mit Erfolg zu behandeln.
Nur was wir sehen, lässt sich behandeln.
Auch bei der Karies-Entfernung setzen wir das Dental-Mikroskop erfolgreich ein: Hier kann präzise und a-traumatisch gearbeitet und damit die gesunde Zahnsubstanz besonders geschont werden. In der Implantologie, der chirurgischen Entfernung von Zähnen oder Wurzelspitzenresektionen, gewährt uns das Dental-Mikroskop stark vergrößerte Einblicke, die sonst für die Augen unsichtbar blieben.
Moderne Zahnmedizin kann ihre Zähne umfassend erhalten - Das hat für uns höchste Priorität. In vielen Fällen lassen sich die eigenen Zähne durch neue - innovative Behandlungstechnologien erhalten. So erzielen wir mit dem Dental-Mikroskop bei der Wurzelkanalbehandlung Erfolge, die noch vor 10/ 15 Jahren kaum denkbar waren. Der griechische Begriff Endodontologie setzt sich dabei zusammen aus "endo" ("innen") und "odont" ("Zahn"). Eine "endodontische Behandlung" bezeichnet also nichts anderes als die Behandlung des Zahninneren.
Die Pulpa, umgangssprachlich auch Zahnnerv genannt, befindet sich im Zahninneren, Sie ist in unserer Jugend für den Aufbau des Zahnes zuständig und erhält ihn in seinen Funktionen am Leben. Ihr Gewebe ist weich und enthält Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe, das von der Zahnkrone bis in die Wurzelspitzen reicht.
Entzündet sich der Zahnnerv, sind Schmerzen, Entzündungen des umgebenden Knochens und Schwellungen die Folge. Bleibt der betroffene Zahn jetzt unbehandelt, kann es bis zum Zahnverlust kommen. Mit einer Wurzelkanalbehandlung kann er heute in den meisten Fällen gerettet werden.
Die zentrale Maßnahme ist dabei die Wurzelfüllung: Ihr Ziel ist es, die Keimfreiheit im Zahn zu gewährleisten. Damit wird späteren chronischen Entzündungen vorgebeugt, und der Zahn bleibt im Idealfall ein Leben lang erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer Behandlung, die hohe Präzision mit innovativer Technologie verbindet.
Eine Wurzelkanalbehandlung erstreckt sich in der Regel über 1-2 Behandlungstermine, bei denen meistens auch alte Wurzelfüllungen, die den Zahn nicht vollständig ausfüllen, umfassend entfernt und erneuert werden können.
Schritt 1: Desinfektion, Entfernung des Zahnnervs und Reinigung des Wurzelkanalsystems.
Nach einer örtlichen Betäubung wird ein elastisches Gummispanntuch (Kofferdam) über den Zahn gezogen. Es schützt ihn gegen das Eindringen von Speichel und Keimen und den Patienten vor den verwendeten Spüllösungen.
Der Zahn wird eröffnet, der Nerv entfernt. Damit anschließend das gesamte Wurzelkanalsystem gereinigt werden kann, werden jetzt die Wurzelkanäle mit kleinen Feilen erweitert. Ein aufwendiges "Spülprotokoll" macht die Kanäle dann komplett keimfrei: Für die Desinfektion werden darin verschiedene Spüllösungen kombiniert.
Ist die Entzündung fortgeschritten, wird nun zusätzlich ein Medikament für einen Zeitraum von ein oder mehreren Wochen eingelegt.
Schritt 2: Füllung des Wurzelkanals.
Jetzt werden die Kanäle mit einem Füllmaterial dicht ausgefüllt. Damit die wurzelgefüllten Zähne nicht spröde werden und brechen, folgt der Füllung eine präzise Aufbauarbeit: Der Zahn wird je nach Zerstörungsgrad stabilisiert bzw. mit einer Krone versehen. Wichtig ist ein speicheldichter Verschluss, damit keine Keime mehr über die Mundhöhle in den Zahn gelangen.
Die gute Nachricht: Wurzelbehandelte Zähne können grundsätzlich genauso lange halten wie gesunde, unbehandelte Zähne. Am besten ein Leben lang - das ist unser Ziel. Dennoch kann es trotz aller Sorgfalt vereinzelt zu Misserfolgen kommen. Das kann vor allem dann geschehen, wenn die Kanäle sehr eng oder gekrümmt oder die Entzündungen schon sehr ausgeprägt sind. Die "Deutsche Gesellschaft für Endodontologie" (DGEndo) beziffert die Erfolgsprognose bei sorgfältiger Durchführung deshalb mit rund 90%.
Die Kosten für eine Wurzelkanalbehandlung variieren ja nach Aufwand. Der wiederum ist abhängig vom Schwierigkeitsgrad und der Zahl der Wurzelkanäle. Frontzähne haben in der Regel 1 Kanal, kleine Backenzähne 1-2 Kanäle und die großen Backenzähne 3-4 und können sogar noch mehr Seitenkanäle aufweisen. Das ist bei jedem Menschen individuell unterschiedlich.
Das zahlen die Krankenkassen.
Am 01.01.2004 traten neue gesetzliche Richtlinien in Kraft, nach denen eine Wurzelkanalbehandlung der großen Backenzähne in manchen Fällen nicht mehr von der gesetzlichen Krankenkasse bezuschusst wird: Laut Sozialgesetzbuch V muss eine Behandlung gemäß den Richtlinien der gesetzlichen Krankenkasse "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" sein. Im Klartext heißt das für den Patienten: Die Behandlung nimmt ihm die akuten Schmerzen, er darf zudem eine angemessene Haltbarkeit der behandelten Zähne erwarten.
Eine Investition fürs Leben: Warum sich der Aufwand lohnt.
Unser Anspruch geht darüber hinaus: Mit einer aufwändigen Behandlung wollen wir dafür sorgen, dass Ihnen Ihr Zahn ein Leben lang erhalten bleibt. Das erfordert jedoch eine zeit- und materialintensive Aufbereitung und Desinfektion der Wurzelkanäle. Mit einem Dental-Mikroskop stellen wir sicher, dass auch feinste Risse und Kanäle entdeckt und behandelt werden - eine Technologie, von der unsere Patienten langfristig profitieren: Der Erfolg unserer Endodontologie-Behandlungen gibt uns Recht.
Die Überzeugung, dass eine Wurzelkanalbehandlung schmerzt, hält sich hartnäckig, ist jedoch falsch: Durch korrekte und moderne Betäubungs- und Behandlungstechnicken ist von der Behandlung nichts oder so gut wie nichts zu spüren.
Im Gegenteil: Entzündungsbedingte Schmerzen werden durch die Behandlung deutlich verringert. Eine nach modernen zahnmedizinischen Erkenntnissen durchgeführte Wurzelkanalbehandlung verursacht nach der Behandlung in nur wenigen Fällen Probleme. Es kann sein, dass der behandelte Zahn in den ersten Tagen nach der Behandlung noch empfindlich reagiert, doch das lässt schnell nach.
Auch dass ein wurzelkanalbehandelter Zahn tot sei, ist ein Mythos: Es wird lediglich der Hohlraum des Zahnes behandelt. Der Zahn selbst wird auch nach der Behandlung noch durch den Zahnhalteapparat, also das umgebende Gewebe, von außen versorgt.
Weiterführende Informationen erhalten Sie auf der Homepage der DGEndo.
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